... was Farben bewirken



Farben beeinflussen jeden von uns im alltäglichen Leben. Natürlich kann man sie auch bewusst bei Gestaltung von Produkten, Verpackungen, Broschüren, ... einsetzen. Im folgenden Artikel können Sie nachlesen, welche Farben am meisten Gefallen finden, was man mit Farben assoziiert, welche Zielgruppe auf welche Farbe anspricht, und vieles mehr.

Die Bedeutung von Lieblingsfarben
Lieblingsfarben sind im Zeitablauf relativ konstant und unterscheiden sich so von Trendfarben, die häufig wechseln. E. Heller (1997) hat in einer Umfrage bei 1888 Männern und Frauen aller Altersgruppen herausgefunden, dass die unangefochtene Lieblingsfarbe Blau ist. Blau ist die Farbe der Sympathie, der Harmonie, der Freundlichkeit, der Freundschaft und der Treue – allerdings auch der Kälte und des Kühlen. Klar auf dem zweiten Platz liegt Rot. Rot ist die Farbe der Liebe, der Leidenschaft und der Energie, aber auch der Aggressivität, des Hasses und der Wut. Grün ist schwierig zu beurteilen. Zwar liegt es auf Platz drei, aber es gibt fast genauso viele, die Grün nicht mögen: 10% der Männer und 8% der Frauen nannten Grün als die unbeliebteste Farbe. Grün gilt als Farbe der Natur und des Lebens, die Farbe der Hoffnung und des Frühlings, aber auch des Giftes und des Unreifen.
(aus: D. Wölm, Kreatives Marketing, 1998)

LieblingsfarbeFrauenMännerDurchschnitt
Blau36%40%38%
Rot20%20%20%
Grün12%12%12%
Schwarz8%8%8%
Rosa8%2%5%
Gelb4%5%5%
Weiß3%3%3%
Violett5%1%3%
Gold1%2%2%
Braun2%1%2%
Grau-3%1%
Silber-1%-
Orange1%--
(E. Heller, Wie Farben wirken, 1997)


Lieblingsfarben in Abhängigkeit von der Zielgruppe
Wenn man sich auf eine bestimmte Zielgruppe konzentriert, kann man die Beliebtheit der Farben zuordnen:

• Kinder – alle Grundfarben
• Jüngere Menschen – helle-lebhafte Farben
• Pubertät – seltene Farben
• Erwachsene – satte, glänzenden Farben, Mischtöne
• Ältere Menschen – dunkle, abgeschwächte Farben
• Höheres Einkommen – Pastell-Töne, Farbkompositionen,
   abgestufte Farbnuancen, zarte Farben
• Niedriges Einkommen – glänzende Farben, knallige Töne
• Stadtbewohner – kältere Farben, Pastell-Töne
• Landbewohner – satte Farben, Misch-Farben
• Kopf-Arbeiter – blau
• Hand-Arbeiter- rot
• Introvertierte Menschen – dunkle, schwere Farben, Misch-Farben
• Extrovertierte Menschen – stark glänzende, volle Farben
(aus: Die 99 besten Check-Listen für Ihre Werbung, Verlag moderne Industrie, acquisa Juli 2000)

Die Bedeutung von Trendfarben

Es spricht auch einiges dafür, sich in der Kommunikationspolitik an Trendfarben zu orientieren. Man kann die Farben der Werbe- und Verkaufsförderungsmaterialien oder der PR-Unterlagen an Trendfarben anpassen. Durch die Einbeziehung von Trendfarben gibt man sich modern und aktuell. Zudem ermöglicht die Berücksichtigung von Trendfarben bei der Gestaltung eine Farbharmonie der Kommunikationsmittel mit den angebotenen Produkten
(aus: D. Wölm, Kreatives Marketing, 1998).

Das Prinzip der unmöglichen Farben

Kreativität kann auch heißen, nach dem Prinzip der unmöglichen Farben vorzugehen. Das bedeutet z.B.: Was immer violett ist, bekommt eine andere Farbe. Was niemals violett war, wird violett. Ein Beispiel dafür ist die lila Milka-Kuh. Das Prinzip der unmöglichen Farben kann sogar – nach Erreichen eines hohen Bekanntheitsgrades – verbal umgesetzt werden: Ein Beispiel wäre der Schokoladenriegel „Lila Pause“, ebenfalls von Milka
(aus: D. Wölm, Kreatives Marketing, 1998).